Das Projekt - Ziele

Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Logistikkonzeptes für ein neuartiges und anforderungsgerechtes ETM in der Instandhaltung, welches durch die Integration aller am Geschäftsprozess Beteiligten und Synchronisation der gesamten Transportkette der MSC einen wesentlichen Beitrag zur Minimierung des Güterverkehrs in diesem Segment leistet. Der Fokus des Konzeptes für das bedarfsgerechte ETM ist auf die Koordination und Optimierung der gesamten Transportkette für ein Ersatzteil mittels einer funktionalen IT-Plattform gerichtet: vom Produzenten über den Lieferanten bis hin zum Endkunden.

Durch die zunehmende, zustandsorientierte Datenerfassung und -verarbeitung in der Instandhaltung ist eine höhere Planbarkeit von sporadisch auftretenden Instandhaltungsereignissen möglich. Werden diese frühzeitig verfügbaren Informationen nicht nur unternehmensintern als Grundlage für Outsourcingentscheidungen und die Instandhaltungsmaßnahmenplanung verwendet, sondern darüber hinaus zeitnah an Ersatzteillieferanten und Logistikdienstleister weitergeleitet, so kann die logistische Bedarfsplanung und daraus folgend die Gestaltung der gesamten Transportkette verbessert werden.

Lösungsansatz für das IT-basierte Dienstleistungskonzept

Bild 2: Lösungsansatz für das IT-basierte Dienstleistungskonzept

Denn: Der systematische Einsatz dieser planbaren Bedarfe in der Bestands- und Tourenplanung korreliert direkt mit einem verminderten Verkehrsaufkommen und einer Reduzierung der Lagerbestände des Ersatzteillieferanten. Auf Basis der Bedarfsplanung können die notwendigen Bestände in der richtigen Höhe an der richtigen Stelle der MSC vorgehalten werden. Dies führt unmittelbar zu einem verminderten Verkehrsaufkommen, da beispielsweise das Auftreten von Eilbestellungen und Sonderfahrten verringert wird. Des Weiteren können die Ergebnisse der Bedarfsplanung für die Tourenplanung des Logistikdienstleisters in Kombination mit der Disposition der Servicetechniker genutzt werden, um unnötige Transporte und Fahrtwege zu vermeiden sowie kürzere Lieferzeiten zu realisieren.

Die Lösung stellt somit, ausgelöst durch den über ein IPS-System generierten Bedarf, die zeitgenaue Versorgung des Endkunden (bzw. Instandhaltungsdienstleisters) mit genau den für die Instandhaltungsaufgabe notwendigen Ersatzteilen sicher.

Zur Zielerreichung soll ein neues technisches Dienstleistungskonzept für den Instandhaltungssektor mit explizitem Logistikbezug entwickelt werden. Auf Basis einer IT-Plattform übernimmt z.B. ein Logistikdienstleister in Form einer Komplettleistung das ETM des Kunden und ist verantwortlich für die Gestaltung der gesamten Transport- und Lieferkette sowie Integration und Steuerung aller Beteiligten (Endkunde, Hersteller, Lieferanten, Transportunternehmen, Servicetechniker, usw.) (vgl. Bild 3).

Hierzu wird die gesamte Instandhaltungs-/ Ersatzteillieferkette analysiert und anschließend in einem MSC-Referenzmodell abgebildet, welches allgemeingültig typische Prozesse der beteiligten MSC-Akteure darstellt. Somit wird ein Orientierungsrahmen zur Gestaltung der, an die Anforderungen des Dienstleistungskonzeptes angepassten, inner- und überbetrieblichen Auftragsabwicklungsprozesse geschaffen. Der Betrachtungsfokus liegt dabei auf dem Servicegrad, den Kosten und der Anzahl zurückgelegter Kilometer, wobei eine Reduzierung sämtlicher Kosten (Auftragsabwicklungs-, Lager- und Bestands-, Instandhaltungsfolgekosten durch zu späte Lieferung usw.) sowie der Anzahl der insgesamt zurückgelegten Kilometer bei einem konstant gehaltenen Servicegrad anzustreben sind.

Basis der Lösung für den nachfragegesteuerten Logistikprozess (demand-driven Supply Chain) ist ein teilweise automatisiertes Planungs- und Prognosesystem, welches folgende wesentliche Funktionalitäten beinhaltet:

  • Verbrauchsorientierte Bedarfs- und Bestandsplanung
  • Übergreifende Planung des Lieferketten-Netzwerkes (Transport- und Distributionsplanung), Optimierung der Transport- und Anfahrtsplanung hinsichtlich minimaler Wege sowie maximaler Auslastung der Fahrzeuge
  • Steuerung der Zusammenarbeit in der Lieferkette und Sicherstellung des Servicegrades gegenüber dem Endkunden
  • Integration aller angebundenen IT-Systeme

Über die Plattform wird das Lieferketten-Netzwerk aufgebaut, übergreifend geplant und koordiniert (Transport- und Distributionsplanung). Alle Beteiligten werden in die Transport- und Lieferkette integriert und die gesamte Transportkette im Hinblick auf eine Minimierung des Güterverkehrs in diesem Segment synchronisiert, allerdings unter strikter Berücksichtigung weiterer Randbedingungen wie Zeitrestriktionen, Servicequalität sowie Auftragspriorisierung.


www.msco-projekt.de − 11.05.2009